Unser Sonnensystem entstand vor Millionen vor Jahren. Genauer gesagt 4,5 Milliarden Jahren. Aber wie ist es entstanden und wie kam man auf die Idee, dass es ein Universum gibt? Wann hat man in die Sterne geschaut und daran geglaubt, dass es die weiten des Universums gibt?

1755 formulierten der deutsche Philosoph Kant und der französische Astronom Laplace eine Entstehungstheorie unseres Sonnensystems, deren Grundsätze bis heute richtig sind. Aber fangen wir von vorne an.



Vor rund fünf Milliarden Jahren zog sich in unserer heutigen Milchstraße eine riesige Wolke aus Gasen

Milchstrasse

und Staub mithilfe magnetischer Kräfte, elektrische Ströme und der Schwerkraft langsam zusammen. So bildete sich in ihrem Zentrum einen immer dichter werdender Kern und während sich die Wolke um diesen Kern zu drehen begann, wurde sie flacher und flacher. Staub und Gase wurden hineingezogen und es bildeten sich Strudel. Durch einen immer höherwerdenden Druck der Gravitationskräfte heizte sich der Kern stark auf. Es schlossen sich immer mehr Materie und Partikel zu einem festen Körper zusammen, die den Kern umkreisten. Im Zentrum entstand eine immer steigernde Hitze bis sie kritische Temperaturen erreichte. Dann setzte eine Kernreaktion ein und so war das Feuer der Sonne entfacht. Durch die intensive Strahlung bliess die Sonne den Staub und die Gase ins Weltall. Die dort entstandenen Planeten glühten vor Hitze und es schlugen Unmengen von Meteoriten ein, sodass die ganze Oberfläche mit Kratern versehen war; ebenso auch bei der Erde.

Während sich die Kruste der Erde abkühlte, blieb im Innern die Glut flüssig. Noch vor dreieinhalb Milliarden Jahren war die Erde eine unwirkliche von Methan umhüllte Welt, doch schon zu diesem Zeitpunkt entstand im Ozean erste Lebensformen. 300 bis 400 Millionen Jahre vor unserer Zeit war Leben auf der Erde entstanden.



Karikatur; Mann schaut, mit dem Kopf ausserhalb der Erde, in die Sterne

2000 vor Christus gab es die ersten „Zeugen“ der Astronomie. In Babylonien beobachteten Priester den Sternenhimmel. Sie sahen in den Sternen wie auch in den Planeten Gottheiten. Ägypten maß immer wieder sein Land, weil der Nil die Felder ab und zu überschwemmte. Doch es gab Vorteile, und zwar lud der Nil immer fruchtbaren Schlamm ab. Durch die ständigen Messungen erreichten Landvermessung und Geometrie einen erstaunlichen Wissenstand. In dieser Zeit waren Astronomie und Astrologie noch eins und die Götter passten in diesen Rahmen. Die Oberfläche der Erde scheint sich in der Ferne mit dem Himmel zu berühren und der Augenschein lehrte, dass unser Standpunkt der Mittelpunkt eines Kreises ist. So entstand die Aussage, dass die Erde eine Scheibe ist.

Diese Theorie wird aber erschüttert als griechische Denker die beobachtende Astronomie der Babylonier und mit den geometrischen Kenntnissen Ägyptens vereinen. Zum ersten Mal denken Menschen darüber nach wie der lauf der Gestirne (alles was im Weltall leuchtet) zustande kommen könnte. 379 vor Christus erwähnt Platon in seiner Schrift Phaidon, dass die Erde kugelförmig ist und seine Zeitgenossen geben der Kugel noch eine Drehung, indem sie behaupten, dass sie sich dreht. 100 Jahre später erklärt Aristarchos von Samos, dass alle Fixsterne in Wahrheit sonnenweit entfernte Welten sind und nicht die Erde ist der Mittelpunkt, sondern die

Karikatur; Erde, die im Mittelpunkt steht

Sonne. Allerdings war diese Denkweise zu ungewöhnlich um sich durchzusetzen. Dieser Gedanke war sehr gotteslästerlich, da alle dachten, dass die Sterne Gottheiten sind. Hipparchus, der große Astronom dieses Jahrhunderts blieb der alten Denkweise treu und somit war die Erde wieder der Mittelpunkt. Er fasste auch einen Katalog mit über tausende von Fixsternen nach Position und Helligkeit zusammen. In der Renaissance um 1500 nach Christus segelte Kolumbus und Magellan durch dieses Wissen in Richtung Amerika und so entdeckte man die Überfahrt durch den Pazifik.

Weltumsegelungs Karte

Nach drei Jahren hat eines von Magellans Schiffen die Erde umrundet und den Beweis für die Kugelgestalt der Erde gebracht. Das Jahr 1543 war das Geburtsjahr einer neuen Astronomie und das Todesjahr ihres Begründers Nikolaus Kopernikus. In diesem Jahr erscheinen seine 6 Bücher, die die Sonne wieder in den Mittelpunkt gesetzt hat. Viele waren aber immer noch gegen diese Denkweise und verneinten sie.

In dieser Zeit wurde in Holland das Fernrohr (Teleskop) erfunden und man erkannte, dass der Mond uneben ist. Es war Galileo Galilei der als erster Mensch in den Himmel schaute und bekannte sich zu der Lehre des

Mann der mit dem Teleskop in den Himmel schaut

Kopernikus (dass die Sonne im Mittelpunkt steht, etc.). Doch die Götter stehen der neuen Denkweise im Wege und die römische Kirche, Vertreterin Gottes auf Erden, fürchtet um die Gültigkeit der biblischen Aussagen. Vor die heilige Inquisition berufen, schwört Galilei öffentlich ab um nicht wie andere, die diese neue Denkweise hatten, auf dem Scheiterhaufen verbrannt zu werden. Johannes Kepler fand im Jahre 1602 die Unterlagen über die jahrelangen Beobachtungen des Planeten Mars. So beschrieb er die Umläufe der Planeten um die Sonne mathematisch. Er fand auch die 3 Grundlagen welche die Himmelsmechanik bilden und zeigt wie die Planeten um die Sonne kreisen. 50 Jahre später fand Newton heraus, dass die Schwerkraft dafür verantwortlich ist, dass die Planeten um die Sonne kreisen.

Isaac Newton, Nikolaus Kopernikus und Johannes Kepler sind die Männer, welchen wir die Entdeckung der heutigen Astronomie verdanken. Nach 150 Jahren fand man für die Theorie auch den Beweis, dass die Fixsternparallaxe so existiert. Fixsternparallaxe ist die Bezeichnung der Verschiebung eines nahen Fixsterns gegen den aus entfernten Sternen gebildeten Hintergrund durch die Bewegung der Erde auf ihrer Jahresbahn um die Sonne.

Foto von Isaac Newton, Nicolaus Copernicus und Johannes Kepler